Schützengilde "St. Hubertus" e. V. Schweinitz

Joker-Pokal 2004

Von Dirk Marzik

Trotz eines eher grauen, anfangs frischen Sonntagmorgen zog es am 16. Mai zwanzig Schützen aus insgesamt acht Vereinen sowie etliche Zuschauer nach Schweinitz. Dort wurde auf der Schießanlage der Schützengilde "St. Hubertus" e. V. um den Joker-Pokal geschossen. Wie auch schon beim Frühjahrspokal wurde ein Sonderpreis ausgesetzt. Wer bis 12:30 Uhr gemeldet war und geschossen hatte, konnte per Los über seine Startnummer 50 Euro gewinnen. Beim Joker-Schießen gibt es gegenüber dem normalen Trap-Schießen eine Glückskomponente. Zusätzlich zu den orangefarbenen Scheiben werden in unregelmäßiger zufälliger Reihenfolge grüne und schwarze Wurfscheiben mit untergemischt. Treffer auf die orangen Scheiben werden mit einem Punkt, grün mit drei Punkten sowie schwarz mit sechs Punkten bewertet. Geschossen wurde .Während des Schießens stellte sich heraus, dass die schwarzen Scheiben vor dem Hintergrund des Birkenwäldchens am Ende der Schießbahn kaum zu sehen waren. Aber mit der Zeit konnten die Schützen dies auch nicht mehr als Ausrede gelten lassen, da sie die schwarzen Wurftauben, die nach links, rechts oder nach oben flogen und vor dem Himmel sehr gut zu sehen waren, auch sehr oft nicht trafen. Also musste eine andere Ausrede her. "Ich habe mich auf die grünen Scheiben eingeschossen. Wenn eine schwarze kommt, erkenne ich sie nicht gleich" , sagte ein Schütze. Andere gingen dazu über, zu zählen, was sie oder ihre Kameraden nicht getroffen hatten. Tatsächlich waren bei gleicher Anzahl "farbiger" Glücksscheiben wie im Vorjahr die Ergebnisse diesmal um Einiges schlechter. Allerdings gab es beim Jokerpokal 2003 statt der schwarzen Wurftauben gelbe.

Rudolf Preuss, der Optiker aus Zerbst, war nicht nur als erster "Gast" auf dem Schießplatz, sondern er gab auch recht bald 24 Punkte als Richtmarke an, die erst eine knappe Stunde später durch Henry Hoffmann, dem Gynäkologen aus Teltow/Fläming, mit einem Punkt mehr überboten wurde. Und dann, gegen Mittag, füllte sich bei immer freundlicherem Wetter die Ergebnistafel mit erwähnenswerten und preisverdächtigen Punktzahlen über 20. Kurz nach halb eins wurde dann von der 13jährigen Glücksfee, meiner Tochter Constanze, die Startnummer 15 aus einem Topf gezogen. Fred Stoike vom SV Heide Burgstall gewann damit den Sonderpreis von 50 Euro für frühe Wettkampfteilnahme.

Erst nach dem Mittag erzielte Gustav Rößler von der SGi Barleben, der Gewinner des Joker-Pokals 2003, eine erwähnenswerte Punktzahl von 23. Er ahnte dort noch nicht, dass er sich diesmal nicht verbessern würde, denn wie alle anderen versuchte er sein Glück immer wieder aufs Neue. Gegen 15:15 Uhr wurde eine neue Höchstpunktzahl angeschrieben. Frank Küßner vom SV Heide Burgstall hatte 29 Punkte erreicht. Letztes Jahr hätte diese Punktzahl den 5. Platz gebracht, aber für das diesjährige Pokalschießen sollte es das beste Ergebnis bleiben und für den Sieg reichen.

Während im Hintergrund schon die Preise aufgebaut wurden, kämpften immer noch Schützen um bessere Punktzahlen und damit bessere Gewinnchancen. Denn es ging wie immer nicht nur um den Pokal an sich, sondern auch um wertvolle Sachpreise wie Fernsehgerät, Hochdruckreiniger, Handy, Bohrhammer, Messerset oder Fotoapparat.

Zum Abschluss des Schießens gab es noch ein spannendes Stechen um den 4. und 5. Platz zwischen Klaus-Dieter Klose und Gustav Rößler, beide 23 Punkte, das der erstere für sich entschied. Somit war auch zwischen ihnen die Reihenfolge für die folgende Preisverleihung und Vergabe der Sachpreise klar.

In seiner Abschlussrede nach der Siegerehrung dankte Egbert Köhler den Schützen für ihr Kommen und gratulierte nochmals den Gewinnern. Zwar sei keiner der Preise in Schweinitz geblieben, aber er freue sich, so viele gute Schützen eingeladen zu haben. Alles in allem sei es ein spannender sportlicher Wettkampftag gewesen. Abschließend lud er die Schützen zum Gästekönigsschießen beim 20. Schweinitzer Schützenfest am Samstag, dem 10. Juli, auf den Schießplatz ein und natürlich auch zum Schützenfest im Dorf am Sonntag, dem 11. Juli.

Offizielles Endergebnis Joker-Pokal 2004
1. Frank Küßner	        SV Heide Burgstall  29 P.
2. Henry Hoffmann	Teltow/Fläming	    25 P.
3. Rudolf Preuss	PSV Zerbst          24 P.
4. Klaus-Dieter Klose	SGi Merseburg       23 P. (nach Stechen)
5. Gustav Rößler	SGi Barleben        23 P. (nach Stechen)
6. Karl-Heinz Linke	SV Heide Burgstall  22 P.

Sonderpreis 50 Euro
	Fred Stoike	SV Heide Burgstall


Sieger Frank Küßner nimmt den Joker-Pokal vom Vorsitzenden der Schützengilde Schweinitz, Egbert Köhler, entgegen.


Die Gewinner des Joker-Pokals 2004 (von rechts nach links): Frank Küßner, Henry Hoffmann, Rudolf Preuss, Klaus-Dieter Klose, Gustav Rößler, Karl-Heinz Linke sowie der Gewinner des Sonderpreises Fred Stoike.

Fotos: Dirk Marzik