Schützengilde Schweinitz weiterhin stärkster Schützenverein im Landkreis

Die Schützen behalten den Hut auf

von Dirk Marzik

Schweinitz. Der Saal des Klubhauses "Ehlequell" hatte sich am 3. Februar mit grünen Uniformträgern gefüllt. Wie jedes Jahr versammelten sich die Mitglieder der Schützengilde "St. Hubertus" e. V. Schweinitz, um nach dem Jahresbericht des Vorstandes diesen zu entlasten, die Aufnahme neuer Mitglieder zu beschließen und verdiente Mitglieder zu ehren. Nachdem er die teilweise weit gereisten Mitglieder sowie die Bürgermeisterin Edelgard Jahn begrüßt hatte, bat Wolfgang Schönfeld die Anwesenden, sich von den Plätzen zu erheben und in Stille der verstorbenen Mitglieder zu gedenken. Bereits im März letzten Jahres war das Ehrenmitglied Hans-Peter Herzberg verstorben, und im Januar starb der beliebte Schütze Hans-Erich Stange.

Elf neue Mitglieder wurden in die Gilde aufgenommen, und sieben Mitglieder hatten um die Entlassung aus dem Verein gebeten. Mit 107 Mitgliedern (im Vorjahr waren es 105) ist die Schützengilde Schweinitz damit immer noch der zahlenmäßig stärkste Schützenverein im Landkreis Anhalt-Zerbst.

Nach dem Abendessen dankte der Präsident der Schützengilde, Egbert Köhler, den Aktiven im Verein, dem Vorstand, dem erweiterten Vorstand, dem Landesschützenverband, dem Kreisschützenverband, dem Kreissportbund Anhalt-Zerbst, dem Schießstandpersonal, den Schießleitern sowie dem Presseobmann für die Unterstützung im letzten Jahr. Die Schützengilde habe viele Einladungen von anderen Vereinen aus allen Richtungen des Landes, aber auch über die Landesgrenzen hinweg erhalten. Diese könne man nicht alle annehmen. Die Schützengilde werde sich auf die Pflege der Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen konzentrieren.

Egbert Köhler schätzt, dass sich die Mitglieder zu je einem Drittel in Aktive, Gelegenheitsschützen und Inaktive aufteilen lassen. Die letzteren zwei Drittel bat er, sich aktiver zu beteiligen. Gelegenheit dazu gebe es genug, wenn man sich den neuen Wettkampfkalender mit vielseitigen Veranstaltungen wie einem Schützenfest, drei Kreismeisterschaften, sechs Vereinsmeisterschaften, sechs Pokalwettkämpfen und zwei Nachtschießen anschaue. Und sei es auch nur, dass man mit der Familie einen Abstecher zum Schützenfest mache. Stichwort Schützenfest: Dort werde man etwas kürzer treten, denn man arbeite auf das Jahr 2009 hin, wenn die Gemeinde ihre 800-Jahr-Feier habe.

Auch auf dem Schießplatz habe sich Einiges getan: Auf dem Trap-Stand entsteht ein so genannter Olympischer Graben, ein neuer Bunker, der zukünftig mit 15 Maschinen ausgestattet sein wird. Der laufende Keiler wurde mit einer Kamera für bessere Trefferauswertung ausgestattet. Ein separater Raum für die Wartenden sorgt dafür, dass sich Schützen und Zuschauer nicht mehr gegenseitig stören. Die Skeet-Anlage wurde durch Standplätze aus Beton verbessert, die Windschutzhütte, Sauna genannt, wurde mit einer Schindelabdeckung und der Kamin mit einem Rauchfang versehen. Am 100m-Stand gebe es jetzt einen Wall aus Holz.

Im Jahr 2006 werden die Bauarbeiten am Olympischen Graben fortgesetzt, die Skeet-Anlage erhalte zwei neue Maschinen, der Trap-Stand 2 eine Überdachung. Zusätzlich werde es ein Tiergehege geben. Verbesserungen an den Kugelständen, Pflege- und Werterhaltungsmaßnahmen sowie neue Anpflanzungen stünden weiterhin auf dem Programm.

Detlef Petersdorf, der früher schon im Vorstand mitgearbeitet habe, sei nach Schweinitz gezogen und werde sich zukünftig um die Brauchtumspflege im Verein kümmern.

Der Schatzmeister Wolfgang Bergt berichtete mit prägnanten Eckdaten über die finanzielle Situation des Vereins. Seine Ausführungen wurden von Kassenprüfer Detlef Lezius bestätigt.

Durch die einstimmige Annahme dieser beiden Berichte stand auch der einstimmigen Entlastung des Präsidiums der Schützengilde nichts mehr im Weg.

Einigen Mitgliedern gefiel der alte Uniform-Hut nicht mehr. Als Vorschlag war ein Barett als alternative Kopfbedeckung vorgeschlagen worden. Nach mehreren Diskussionen stimmten die Uniformträger zwar gegen das Barett, baten aber den Vorstand, zur nächsten Mitgliederversammlung Vorschläge für Alternativen zum "alten Hut" auszuarbeiten und vorzustellen.

In seiner waffenrechtlichen Belehrung ging Dirk Köhler nicht nur auf den Umgang mit Waffen ein, sondern auch auf die spezielle Lagerung von Waffen und Munition.

Für aktive Vorstandsarbeit im Jahr 2005 sowie als Anerkennung der gebrachten schießsportlichen Leistungen als Schützenkönigin oder als Schießleiter wurden etliche Mitglieder mit dem Bildband "Sachsen-Anhalts Schützenchronik" ausgezeichnet. Weitere Auszeichnungen gab es für Leistungen in den Kreismeisterschaften und in den Vereinsmeisterschaften. Und noch einmal Kopfbedeckung: Den Preisträgern der Vereinsmeisterschaften wurde zu ihrer Urkunde das neue Basecap der Schützengilde überreicht. Insgesamt 35 Mitglieder wurden entsprechend der Beförderungsordnung befördert.

Nach dem Schlusswort blieben viele Vereinsmitglieder noch zu Gesprächen oder um ihre Schießkünste an der im Klubraum aufgestellten LaserShot-Anlage, der computergesteuerten Schießsimulation der Schützengilde, im Wettkampf zu messen.

Präsident Egbert Köhler trägt den Rechenschaftsbericht des Vorstandes vor. Im Vordergrund: Wolfgang Schönfeld, Bürgermeisterin Edelgard Jahn und Dirk Köhler (v.l.n.r.)

Für aktive Vorstandsarbeit im Jahr 2005 sowie als Anerkennung der gebrachten schießsportlichen Leistungen wurden etliche Mitglieder mit dem Bildband "Sachsen-Anhalts Schützenchronik" ausgezeichnet.